Vernetzungsinitiative
Anlässlich der Konferenz 2007 wird eine stärkere Vernetzung der deutschsprachigen Forschung zu "Recht und Gesellschaft" stattfinden.
Die Forschung zu "Recht und Gesellschaft" ist auf internationaler
Ebene, vor allem im englischsprachigen Raum, sehr aktiv und fest
institutionalisiert. Im deutschsprachigen Raum ist dagegen die
interdisziplinäre Rechtsforschung nach wie vor unterrepräsentiert.
Andererseits gibt es auch hier durchaus lebendige Forschungen, die
Recht als soziales und kulturelles Phänomen zu ihrem Gegenstand machen
und in diesem Sinn über die innerhalb rechtswissenschaftlicher
Fakultäten vorherrschende rechtsdogmatische Betrachtungsweise
hinausgehen.
Die sozial-, geistes- und kulturwissenschaftliche Forschung zu "Recht"
im weitesten Sinn findet in den einzelnen Disziplinen und Institutionen
bislang weitgehend unverbunden statt und ist in zahlreiche
"Bindestrichdisziplinen" zersplittert (z.B. Rechtsethnologie,
Rechtsgeschichte, Rechtspolitologie, Rechtspsychologie,
Verwaltungswissenschaft etc.). Es fehlt an einem
disziplinübergreifenden Netzwerk, das diese Ansätze miteinander
verbindet, einen interdisziplinären Austausch ermöglicht und auf diese
Weise die gesamte Forschungsrichtung stärkt.
Im Rahmen eines DFG-geförderten Projektes wird das Koordinationsbüro
zur Konferenz versuchen, die Akteure der deutschsprachigen
Rechtsforschung stärker miteinander in Kontakt zu bringen und diese
Kommunikation zu institutionalisieren. Ziel ist es, einen ersten Anlauf
für die Etablierung einer disziplinübergreifende Forschungsrichtung zu
unternehmen, die - ähnlich dem Law and Society Movement - ein Dach für
die unterschiedlichen Forschungsansätze in der interdisziplinären
Forschung zur "Recht und Gesellschaft" bietet.